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Sonntag, 8. Juli 2012

Mein Garten (2001-2004)

Eigentlich ist er gar nicht mein Garten. Er steht allen im Haus zur Verfügung. Besitz ist aber auch nicht gemeint. Es geht um Nähe.

Ich fühle, spüre, rieche, sehe und höre den Garten gern und ich achte ihn hoch. Er macht mich glücklich, in dem Moment, da ich ihn wahrnehme. Und es beruhigt mich, wenn ich an ihn denke. Es ist gut, dass er da ist.

Einfach da sein, ist quasi sein Motto. Er ist ein kleiner Kosmos, in dem jede Kreatur ihren Platz hat. Seit Jahren immer die gleichen. Generationen von Amseln, Asseln, Ameisen, Hummeln, Bienen, Miniwespen, Grasmilben, Regenwürmern und Rosenblüten. Die Pflanzen düngen den Boden, der Boden ernährt die Pflanzen, Tiere ernähren sich von den Pflanzen und von gestorbenen Tieren ... Und das ist nur, was ich mittlerweile sehe.

Nichts in dem Garten muss irgendetwas tun, wozu es nicht geschaffen wäre. Wenn die Sonne auf- oder untergeht, dann wird aufgeblüht, gefressen, Haus gezimmert, vor Leben gestrotzt, um Paarung geworben und Nachwuchs versorgt. Alles funktioniert perfekt und überraschend friedlich. Alle sind hoch motiviert, nichts bremst ihre Zielstrebigkeit.

Seit ich mein menschlich deformiertes Bewusstsein abschalten kann, passe auch ich immer wieder mal vorübergehend in diesen Kosmos. Aber er ist leider nicht meiner. Ich kann ihn nur lieben.

Eindrücke:

Gartenbilder-Collage
Zeilenweise von links nach rechts:
Feuerdorn-Beeren bescheren Amseln und Meisen einige schöne Wintertage, Gras liebt Freiheit, Licht und Wasser,
Moos kann Früchte tragen, Clematis liebt Halbschatten, Rosen können duften, Unsere Amsel lockt auf der Straße eine externe Hochzeiterin, Schnittlauch kann blühen, auch diese Rose duftet.

Ute Ziemes, privat.utez.de,

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