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Donnerstag, 27. Dezember 2012

Soylent Green (1973)

Deutscher Titel: ... Jahr 2022 ... die überleben wollen

Der Science-Fiction-Film ist eine Dystopie und spielt im New York des Jahres 2022. Die Stadt ist hoffnungslos überbevölkert, die Masse der Menschen ist obdachlos, die Natur ist unwiederbringlich zerstört, natürliche Nahrung ist Mangelware. Die meisten können sich nur synthetisch hergestellte Nahrungsplättchen der monopolistischen Firma Soylent kaufen. Man sieht, wie sich reiche Männer hingegen luxuriöses Wohnen, den Verzehr von Fleisch, Marmelade und Alkohol leisten können und, dass versklavte Frauen als Konkubinen zu ihrem Wohnungsinventar gehören. Aufstände der Massen werden brutal niedergeschlagen, indem sie einfach mit einem Bagger weggeschaufelt und wenn sie Pech haben, beim Herablassen der Schaufel zerquetscht werden. Aufstände gibt es, wenn eins der drei Nahrungsplättchen nicht zum üblichen Verkaufstermin zur Verfügung steht. Das Plättchen, namens "Soylent Green" ist nämlich schmackhafter und nahrhafter als die anderen beiden. Final stellt sich raus, dass es aus Menschenfleisch hergestellt wird.

Der Film hat mich in meiner Jugend (vermutlich 1978 - frühestes Ausstrahlungsdatum, das ich entdeckt habe) stark beeindruckt. Im Gegensatz zu anderen, schreckte mich die finale Enthüllung in dem Film jedoch wenig. Die praktizierte Sterbehilfe, die Teil der Plättchenproduktion war, hielt ich sogar (und halte ich noch heute) für höchst angenehm und wünschenswert. Die Verdeutlichung der Unwiederbringlichkeit zerstörter Natur, die Trost- und Hoffnungslosigkeit, die daraus resultiert sowie die Verrohung des Staates und Verwahrlosung der Menschen, die da gezeigt wurde, schockierte mich hingegen.

Wieviel anspruchsvoller man doch in den 70ern war.

Im Laufe der Jahrzehnte erinnerte ich mich, im Zusammenhang mit Tagesgeschehen und der Richtung, in die es wies, immer wieder mal an den Film, weshalb ich den Originaltitel nie vergessen habe. Als ich den Film jetzt im Dezember nochmal sah, fiel mir auf, dass mir die Zustände dort mittlerweile kaum noch ungewöhnlich erschienen. Sind ja auch nur noch 10 Jahre bis 2022.



Ute Ziemes, privat.utez.de,

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