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Dienstag, 10. April 2018

Augsburger Puppenkiste: "Urmel aus dem Eis" (1969)

Das Puppenspiel wurde in vier Teilen im Fernsehen gezeigt. Ich war damals 8 und liebte den Vierteiler.

In ihm kommt ein Professor vor, der auf einer Insel mit einem jungen Assistenten und etlichen Tieren zusammenlebt, denen er, im Rahmen seiner Forschungen, das Sprechen beibringt. Einestages taucht ein Eisberg vor der Insel auf. In ihm steckt sichtbar ein riesiges Ei, aus dem später ein Baby-Saurier schlüpft. Für den Professor ist es ein "Urmel", ein Tier, zu dem er schon lange beweisen will, dass es das mal gab. Das Urmel ist anfangs süß und klein, bald jedoch riesig, verhält sich aber weiterhin wie ein Baby.

Jedes der Tiere kann bald sprechen, hat aber noch einen Sprachfehler, jedes seinen ganz eigenen. Die Fehler sind teils lustig und sorgen immer für sprachliche Aufmerksamkeit. In dem Satz "Und die Pfonne, die pfeint pfön." muss man beispielsweise innerlich die Fehler auflösen, um ihn zu verstehen. Es gibt ein erheiterndes Gerangel um eine Mupfel (Muschel). "Wawa", der Waran hat die Muschel gefunden und verteidigt sie als sein komfortables Zuhause, aber "Ping", der Pinguin, der statt "s" oder "sch" immer "pf" sagt, schleicht sich immer wieder mal hinein. Der See-Elefant namens "Seele-Fant", der den ganzen Tag vornehmlich philosophische oder traurige Lieder singt, hat eindrücklich große Augen und bewegliche Augenlider. Auch das resolute Schwein "Wutz", das schon fehlerfrei spricht, ist eindrucksvoll. Eigentlich will es sich ausdrücklich nicht um "Urmel" kümmern, lässt sich dann aber doch von dessen Babysignalen dazu breitschlagen und wird dann eine fürsorgliche Mutter für ihr "Urmeli".

Die Namen sind alle toll: Wutz, Wawa, Ping, Schusch, Tim Tintenklecks ... und nicht zuletzt "Prof. Habakuk Tibatong". Ein Name, der Hörfreude verursacht und zum Nachsprechen verleitet.

Dass der See-Elefant "Seele-Fant" heißt, habe ich damals leider nicht begriffen. Ich weiß noch, dass ich irritiert war, weil ich meinte, dass einmal nicht See-Elefant, wie sonst gesagt worden war. Eine ältere Schwester hat daraufhin Seelefant wiederholt, aber leider unakzentuiert gesprochen und auf die geringfügige Abweichung zwischen Seeelefant und Seelefant und ihre Bedeutung nicht hingewiesen, weshalb ich wieder nur dachte, ich hörte es nicht richtig.


Ute Ziemes, privat.utez.de,

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